Wolfram Kofler
Produkt Manager, Ortner-Forschungsteam
"Wir sind gerade dabei, etwas Einzigartiges noch einzigartiger zu machen.“
„Die langfristige, widerstandsfähige Kopplung der Photosensitizer, insbesondere auf Polyestergewebe, bildet den Kern der Neuheit.
Das heißt, dass bisherige Produkte, die auf dieser Technologie basieren, weiter verbessert werden und gleichzeitig ganz neue Einsatzbereiche erschlossen werden können.
Die Vorteile der effektiveren und effizienteren funktionalen Gewebe ließen sich etwa im Bereich der Textilien bzw. Bekleidungen sowie in der Ausführung als medienführende Luftschläuche oder in anderen reinraumtechnischen Anlagen wie z.B. Laminarflow, Licht-Luftduschen, Schleusen u. ä. optimal nutzen."
Frontrunner: FFG-Förderung für ein einzigartiges Projekt
Das Projekt HEPS wird von der FFG im Rahmen des Programms „Frontrunner“ gefördert.
Das Programm nimmt Fokus auf international aktive, erfolgreiche Unternehmen, die eine technologische Spitzenposition innehaben.
Dementsprechend werden hohe Anforderungen an die Projektteilnehmer gestellt.
Im Juli 2020 wurden die technischen Innovationen als Patent auf europäischer Ebene angemeldet.
Internationale Kooperation und Partnerschaft
Wir freuen uns, dass wir renommierte nationale sowie internationale Partner für das Projekt gewinnen konnten:
- Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin – Partner für wissenschaftliche Forschungsarbeit; Nachweis der Singulettsauerstoffbildung & mikrobiologische Wirksamkeit
- Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Chemie der Kunststoffe – Partner für wissenschaftliche Forschungsarbeit; Kopplung des Farbstoffes an ein Gewebe
- Textilforschungsinstitut „TITV“ Greiz – Partner für Forschungsarbeit; Sicherstellung der Gewebeeigenschaften im Laufe der Entwicklung (Waschbeständigkeit, Herstellbarkeit usw.)
HEPS: Funktionalisierung photodynamisch aktiver Farbstoffe an Textilgeweben
Das von Ortner entwickelte PDcT-Verfahren zur effektiven, mikrobiologischen Inaktivierung von Keimen auf Oberflächen bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.
Speziell in Bereichen der Berufsbekleidung und textiler Schutzartikel für z.B. Krankenhäuser, medizinischen Arbeitsbereichen, Quarantänestationen, biologischen Laboren, Pflegestätten etc. bieten selbstdesinfizierende Textilien einen hohen Schutz.
Im Projekt HEPS (High Efficiency in PDI Systems) erforscht Ortner gemeinsam mit der Humboldt Universität zu Berlin, der Montanuniversität Leoben und dem Textilforschungsinstitut „TITV“ Greiz die Funktionalisierung photodynamsicher, desinfizierender Farbstoffe an Textilgeweben.
Das Ziel ist eine deutliche Erhöhung der Desinfektionsleistung bei kürzerer Bestrahlungsdauer – sowohl für Einwegkleidung als auch für waschbare Mehrwegkleidung.
Photodynamik - Technologie mit Potential
Das Grundprinzip der photodynamischen Technologie (PDcT), die effektive mikrobiologische Inaktivierung von Keimen auf Oberflächen mit Licht in Kombination mit einem Photosensibilisator, bietet ein breites Anwendungsspektrum.
Neben dem Einsatz der Technologie bei Textilien bzw. Bekleidungen sowie als medienführende Luftschläuche. gibt es zahlreiche neue Möglichkeiten: Die Senkung von Verkeimungen und Kreuzkontaminationen von Produkten im Gesundheits-, Pharma- und Lebensmittelbereich kann mithilfe der neuen Technologie ohne den Einsatz von Bioziden und deren Abfallprodukten realisiert werden.
So ergeben sich Ansätze im Bereich der Berufskleidung in der Medizin, im Bereich von Kriseninterventionsteams, bei Quarantäne und vergleichbaren Anwendungen. Mehr zum Thema PDcT